Katzenschnupfen

Der Katzenschnupfen ist ein Sammelname für eine Gruppe von Erkrankungen der Atemwege, der Sehorgane und der Maulhöhle. Diese werden durch bestimmte Erreger ausgelöst. Er kommt besonders häufig bei jungen und /oder ungeimpften Katzen vor, die zudem von einer ungeimpften Mutter stammen. Bei diesen ist die Sterblichkeitsrate besonders hoch. Aber auch ältere Tiere können erkranken, sogar auch wenn sie geimpft sind. In diesen Fällen verläuft die Infektion aber bedeutend harmloser als bei ungeimpften Tieren. Die Bezeichnung „Katzenschnupfen“ verharmlost den meist schwerwiegenden, oft sogar lebensbedrohlichen Krankheitsverlauf in ungerechtfertigter Weise. Als Ursache für die Auslösung der Katzenschnupfen- Symptome sind im Wesentlichen drei Haupterreger verantwortlich:

Herpes / Rhinotracheitis- Viren (FHV): bevorzugen die im Gegensatz zum Körperinneren kühleren Temperaturen der Augen- und Maulschleimhäute. Dadurch kommt es zu lokalen Infektionen der betreffenden Regionen. Es handelt sich um eine sog. Persistierende Infektion, da der Erreger trotz Behandlung lebenslang im Körper verbleibt. Er kann unter ungünstigen Bedingungen wie Stress schubweise und oft unerkannt ausgeschieden werden.

Caliciviren (FCV): Das Calicivirus ist der Haupterreger des Katzenschnupfens. Es löst eine den ganzen Organismus betreffende Infektion aus. Man beobachtet neben Atemwegsentzündungen auch Gelenkentzündungen und chronische Maulschleimhautentzündungen. Besonders aggressive Erregertypen ( in USA, England, auch in Deutschland beobachtet ) lösen Blutbildveränderungen, hohes Fieber, Hautschäden und Gelbsucht aus.

Clamydien: Clamydien sind Bakterien, die bevorzugt die Schleimhäute im Kopfbereich besiedeln. Dabei treten (meist einseitige) Entzündungen der Augenbindehaut, der Nase und des Rachens auf. Clamydien sind auch auf den Menschen übertragbar!!!

Mögliche Begleiterreger sind Bordetellen (Bordetella bronchiseptica) und Mykoplasmen.

Symptome und Krankheitsverlauf:
Anfänglichem Niesen folgt erst klarer Nasen- und Augenausfluss, der später schleimig und eitrig wird. Dazu kommt Fieber, Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit. Da die Nase verklebt, atmet die erkrankte Katze durch das Maul, wodurch die Infektion auf tiefer gelegene Abschnitte des Atmungsapparates übergreift. Es kommt zu Bronchitiden und sogar Pneumonien. Husten und teilweise schmerzhafte Geschwüre in der Maulhöhle sind die Folge. Nicht rechtzeitig erkannt und behandelt kann auch der Katzenschnupfen zum Tod führen. Da das Virus auch nach überstandener Krankheit im Koerper verbleibt, kann es, insbesondere in Stresssituationen zu Rückfällen kommen. Die Ausscheidung der Krankheitserreger erfolgt über Nase, Augen und mit dem Speichel. Ansteckung ist durch direkten wie auch indirekten Kontakt möglich.

Wichtig bei der Bekämpfung der Krankheit ist neben der vorbeugenden Impfung und der Therapie der Sekundärinfektionen durch symptomatische Behandlung die Stärkung des Immunsystems durch therapiebegleitende Interferongaben (Virgaben Omega, Fa. Virbac).

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